• Autor: Radko Pavlovec,

    COP29 – und wieder ein verlorenes Jahr für die Klimarettung

    2024 wird das erste Jahr mit einem Temperaturanstieg über 1,5°C gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter. Der Rekord-Jahreswert bedeutet zwar noch keine endgültige Überschreitung des Paris-Ziels, jedoch kann man eine Beschleunigung der Erderhitzung nicht ausschließen. Das bisher angenommene Emissionsbudget erscheint jedenfalls als zu optimistisch.

    Es gab wieder keine sichtbare Reduktion der CO2-Emissionen. Um am 1,5°C-Pfad zu bleiben, wäre eine Reduktion von zumindest 2,3 Gt erforderlich. Nach unseren Schätzungen werden wir zu Jahresende jedoch wieder einen neuen Emissionsrekord sehen. Bei derzeitigen Jahresemissionen wird die endgültige Überschreitung der 1,5°-Grenze spätestens in 6 Jahren erfolgen. Dieses verlorene Jahr bewirkt eine weitere Erhöhung der für die Erhaltung des 1,5°C-Pfads erforderlichen Jahresreduktion um 12% auf 2,55 Gt.

    Die nachfolgende Grafik verdeutlicht die Bedeutung eines möglichst frühen Handelns. Mit fortschreitender Zeit werden die erforderlichen Reduktionspfade immer steiler und unrealistischer. Bei gleichbleibende Emissionen ist das 1,5°C-Ziel ab 2030 endgültig verloren.

    Besonders zu beachten ist die kaum vorhandene Auswirkung des Ausbaus von erneuerbaren Energiequellen auf die THG-Emissionen. Nach Schätzung der IEA von der COP28 sollte der Ausbau der erneuerbaren Energie etwa mit einem Drittel zur erforderlichen Emissionsreduktion beitragen. Ganz offensichtlich konnte der Ausbau jedoch lediglich einen Teil des Bedarfsanstiegs abdecken bzw. wurde sein Beitrag durch negative Entwicklungen in anderen Sektoren kompensiert.

    Die oben angeführten Entwicklungen zeigen: Es müssen verbindliche Pläne für die Emissionsreduktion beschlossen werden, um das 1,5°C-Ziel halten können. Für das kommende Jahr heißt es konkret, dass die Jahresemissionen mindestens um 2,55 Gt gesenkt werden müssen.

    Aus meiner Sicht stellt die Erstellung eines solchen Reduktionsplans die primäre Aufgabe der COPs dar. Nur so kann auch die Weltöffentlichkeit erfahren, wie groß die Beiträge einzelner Staaten zur Erreichung des Reduktionsziels ausfallen.

    Leider habe ich im Programm der COP29 keinen Programmpunkt entdeckt, in dessen Rahmen die erforderliche Emissionsreduktion verhandelt und beschlossen werden könnte. Es ist die Pflicht der aserbaidschanischen Präsidentschaft dafür zu sorgen. Geschieht dies nicht, so erwartet und als Ergebnis der COP29 auch lediglich ein weiteres verlorenes Jahr.

  • Autor: Radko Pavlovec,

    Energieversorgung – eine Schlüsselfrage der Menschheit

    Bild: SOHO (ESA & NASA)

    Die Energieversorgung zählte schon immer zu den Schlüsselfragen der Menschheit. Heute gilt das angesichts rapid steigender Bevölkerungszahlen, Bedrohung durch unsichere Kernkraftwerke, Klimaerwärmung und Zerstörung von natürlichen Lebensräumen noch mehr denn je. Von den Lösungen der Energiefrage hängt mittel- und langfristig die Zukunft der Menschheit ab.

    Angesichts der großen Herausforderungen müssen kreative Lösungen ohne Rücksicht auf die Interessen verschiedener Lobbys gesucht und umgesetzt werden. Einer aktiven Energiepolitik auf allen Ebenen kommt dabei eine Schlüsselrolle zu.

    PAVLOVEC ENERGY CONSULTING möchte die Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft, NGO´s und Bürgerinitiativen durch die Bereitstellung von komplexen Entscheidungsgrundlagen unterstützen – ohne Rücksicht auf die partiellen Interessen von Energieunternehmen, Technologielieferanten oder politischer Parteien. So können die besten Lösungen für Gesellschaft und Umwelt gefunden und auch umgesetzt werden.